Samstag, 25. April 2020

Sexy sexy Zwerg

Es muss aufhören denkt sich Martin.
Es ist langsam genug und seine Rosette ist schon ganz wund.
Außerdem ist seine Mütze schon ganz … zerfickt und er sieht auch einfach nicht mehr so aus wie damals als er sich in ihn verliebt hat.
Aber wegwerfen will er ihn auch nicht.
Diesen sexy Zwerg.
Diesen sexy sexy Gartenzwerg.
Schon seit er in dieses Haus gezogen ist, hatte er es ihm angetan.
Dieser buschige Bart,
diese stahlblauen Augen,
diese knackigen rosigen Bäckchen,
diese glänzende strahlend rote Nase,
diese sexy himmelblaue Latzhose,
diese super bauschigen Brauen und nicht zu vergessen
diese steife, riesige, extrem harte und perfekte gebogene Zipfelmütze...
Allein bei diesen Gedanken wird es ihm ganz eng in der Hose, er beißt sich genüsslich auf die Unterlippe und sein Arschloch macht sich schmerzhaft bemerkbar.
Aua.
Dieser letzte Fick war wirklich einer zu viel, aber er war es wert.
Martin reißt sich zusammen.
Denn jetzt heißt es Abschied nehmen.
Wegwerfen kann und will er ihn einfach nicht, dafür ist er ihm zu viel wert und es verbindet sie zu viel. Abgesehen davon weisen die Gebrauchsspuren zu sehr darauf hin, warum der Zwerg seinen Weg in die Tonne gefunden hat.
Armer Zwergi.
Außerdem hat der Nachbar „Vermisst“-Poster überall in der Umgebung verteilt und die ganze Nachbarschaft würde spitzkriegen, dass er es war der den Zwerg entwendet hat
...ganz zu schwiegen davon, warum er dies tat.
Und das müssen Opa Gerd und Oma Gudrun von gegenüber nun wirklich nicht mitbekommen.
Opa hat doch so ein schwaches Herz...
Deswegen hat sich Martin überlegt den Zwerg im Garten zu begraben.
Sodass er endlich Ruhe finden kann.
Der Zwerg, er und es…
Oh sein armes armes Arschloch.
Aber verdammt war das ein guter Fick.
Noch viel besser als er es sich all diese Nächte erträumt hat und in denen er sich voller Wollust und Verlangen auf diesen geilen kleinen Zwerg und seine prächtige und mächtige Mütze einen runtergeholt hat.
Aber die Vorstellung reichte ihm nach den 7 Jahren die er nun jeden Tag diesen Zwerg auf seinem Nachhauseweg gesehen hat einfach nicht aus.
Das Verlangen brannte mit jedem Tag immer stärker und tiefer.
Wie seine Rosette jetzt, nur dass Bepanthen diesem Verlangen keinen Einhalt gebieten konnte.
In einer Nacht und Nebel Aktion dann an seinem 18ten Geburtstag schnappte sich Martin diesen Zwerg, da er sein Erster werden sollte.
Sein erstes Mal mit diesem Zwerg und seiner gigantischen Zipfelmütze.
Er hatte sich auch gut vorbereitet.
Mit Babykarotten angefangen, dann hochgegangen zu normalen Karotten, Bananen, Auberginen und später dann Pferdedildos, um eines Tages dann diese gigantische Mütze bis zum Anschlag in seinem Anus versenken zu können.
Er brauchte dafür nicht einmal Gleitcreme.
Er war so stolz auf sich gewesen und seine Prostata beschenkte ihn mit einem Orgasmus nach dem anderen.
So lief es dann das ganze Wochenende.
Non-Stop.
Hach ja...
Aber damit muss jetzt Schluss sein.
Das Porzellan ist schon ganz lädiert und er hat Angst dass es in ihm bricht – das würde ihm bei der Länge der Mütze vermutlich die kompletten Eingeweide aufschneiden und so muss er nun wirklich nicht sein Ende finden denkt sich Martin.
Weder er noch der Zwerg.
Und vor allem nicht erst mit zarten 18 denkt er sich.
Es gibt noch andere Zwerge und noch so einiges anderes zu besteigen, deswegen muss jetzt Schluss sein.

Er steht vor der Grube.
Er gibt dem Zwerg einen letzten Kuss
einem mit dem Mund und einem mit dem … anderen Ende seines Mundes.
Die Zeremonie ist kurz, aber sehr schmerzvoll für Martin.
Die Tränen fließen mit der Erde die er auf den Zwerg schüttet und sich mit seinem Sperma vermischen während er auf den Zwerg zum Abschied masturbierte.

Gute Nacht mein harter Hengst“ flüstert Martin, während sich die Augen des Zwerges mit Erde, Sperma und Tränen zudecken.
Ich werde Dich nie vergessen Du sexy sexy Zwerg.“

Sonntag, 19. April 2020

Von vermeintlich externen Krisen zu echtem innerem Frieden


Ich bin immer ein sehr ungeduldiger Mensch gewesen und deswegen war diese ganze Coronasache für mich anfangs ein ziemlicher Endgegner was das anging und wie sich später auch herausstellen durfte, wurde ich deswegen auch mit allen anderen meiner Dämonen in der Zwischenzeit konfrontiert.

Das ist eigentlich wie der Plot zu einem Videospiel oder Fantasyroman in dem das große Böse erscheint und kleine Unteroffiziere losschickt, um den Helden auszumerzen.
Im Gegenzug muss sich dieser dann all diesen stellen, trainieren um sie zu überwinden und am Ende dann all das Gelernte und Erlebte dazu verwenden dem Endboss den Garaus zu machen.

Man könnte jetzt durchaus meinen, dass diese Metapher hinkt, da ich durch nichts was ich im vergangenen Monat gelernt habe Corona bekämpfen oder besiegen kann und das ist natürlich wahr.

Aber wie in jeder guten Geschichte gibt es am Ende einen Plottwist und dieser ist dem von Neon Genesis Evangelion und dessen Ende sehr ähnlich
  • am Ende ging es nämlich nie darum die Welt zu retten oder in diesem Fall mit einer globalen Pandemie zu recht zu kommen, sondern die Blockaden in sich selbst zu überwinden und zu sich selbst zu finden.

Und wie heißt es im zweiten Part von Kanye Wests Ghost Town am Anfang so schön:

May I say something to you to give you a true knowledge of yourself and life?

Man in the full knowledge of himself is a superb and supreme creature of creation!

When man becomes possessor of the knowledge of himself,
he becomes the master of his environment.“

Und weiter:

I don't feel pain anymore

Guess what, babe?

I am freeee

Yeah, nothin' hurts me anymore

Guess what, babe?

I am freeee.“

Denn egal wie es im Außen aussieht und was dort passiert,
wer in sich ruht und sich akzeptiert hat und weiß was er kann und nicht kann,
der ist unabhängig davon was er nicht unter Kontrolle hat, da er ein Meister seiner Selbst geworden ist und sich selbst unter Kontrolle hat und dadurch wahrlich frei geworden ist.

Denn Unfreiheit ist genauso eine Entscheidung wie frei zu sein.

Wie alles eigentlich,
ob man sich jetzt ärgert und sich dem Ärger hingibt,
liebt und sich der Liebe hingibt oder sich den Zeh stößt und sich dem Schmerz hingibt
all das sind Entscheidungen die uns niemand abnimmt und die nur wir haben.

Was wir allerdings oftmals vergessen,
ist dass wir selbst bestimmen ob wir dies tun oder nicht und uns dann von diesen Emotionen und Konsequenzen aus diesen zu weiterem Tun leiten lassen.

Aber all dies geschieht unbewusst,
weil wir eben nicht wie es in Kanyes Intro andeuten lässt im Wissen sind
im wahren Bewusstsein,
im „sich selbst bewusst sein“.

Sich bewusst sein was geschieht und wer all dies zulässt und macht
und das ist immer man selbst.

Man könnte jetzt argumentieren und rumheulen,
dass das zu viel Verantwortung und zu anstrengend ist etc.

Aber am Ende ist das die ultimative Freiheit und somit gleichzeitig die ultimative Macht über das was in Deinem Leben,
mit Dir
und letztendlich in Dir
vor sich geht.

Niemand sonst kann das
und damit ist das die größte, wichtigste und einzigartigste Stärke die ein jeder Mensch für sich selbst erlangen und besitzen kann.

Obwohl erlangen das falsche Wort ist, da man sie die ganze Zeit hatte diese Freiheit und Macht
...
doch wie ein Fisch im Wasser war man sich dessen von dem man die ganze Zeit umgeben und durchdrungen ist niemals bewusst und doch war es immer da.

Und manchmal braucht es einen drastischen Perspektivenwechsel und die Konfrontation mit sich selbst und den inneren Dämonen um dies zu erkennen wie in meinem Fall.

Oder wie heißt es im Intro zu dem Film Sucker Punch so schön?

Everyone has an Angel.

A Guardian who watches over us.

We can't know what form they'll take.

One day, an old man.

Next day, a little girl.

But don't let appearances fool you, they can be as fierce as any dragon.

Yet they're not here to fight our battles,

but to whisper from our heart.

Reminding that it's us.

It's everyone of us who holds power over the world we create.“

(An dieser Stelle ein dickes Danke an Lisa & Johanna, weil Ihr mir meine Schattenseiten, als auch meine guten Seiten sehr deutlich vor Augen geführt habt. 
 
Danke. 
 
Und durch das Loslassen von der einen, hin zum Annähern an die andere gemerkt habe, wie weit ich in der letzten Zeit gekommen und dass ich letztendlich auf der anderen Seite wieder rausgekommen bin.

Herzlichen Dank dafür !-)

Abschließend will ich diesen Text mit den Worten ausklingen lassen mit denen der Film endet, auch um Dich mit diesen Worten vom Wissen ins Handeln zu bringen.
Denn wie sagte meine Mutter immer:

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Und hier sind sie
die Worte die mich immer wieder so sehr anrühren wie ein gewisser Bogenstich zwei Saiten in einem gewissen Rilkegedicht :*

The mystery of whose story it will be.

Of who draws the curtain.

Who is it that chooses our steps in the dance?

Who drives us mad?

Lashes us with whips and crowns us with victory when we survive the impossible?

Who is it, that does all of these things?

Who honors those we love for the very life we live?

Who sends monsters to kill us, and at the same time sings that we will never die?

Who teaches us what is real and how to laugh at lies?

Who decides why we live and what we will die to defend?

Who chains us?

And who holds the key that can set us free?

It's you.

You have all the weapons you need.



Now fight!

Mittwoch, 1. April 2020

Fähnchen und Wind

Ich gehe aus dem Haus, keiner verabschiedet mich – wie immer.
Ich bin auf dem Weg zu meiner Freundin.
Ich glaube ich muss mit ihr Schluss machen, denn ich weiß echt nicht was sie an mir findet und das geht schon zu lange zu gut und besser ich mit ihr als sie mit mir. Denn über kurz oder lang wird sie eh mit mir Schluss machen.
Sie ist einfach wunderschön, begabt und super intelligent und ich bin einfach – ich.
Wie meine Mutter schon sagte, verdiene ich so eine wie sie gar nicht und ich glaube sie hat recht damit.
Wem mache ich was vor? Sie hat ein Stipendium für die Uni in der Hauptstadt bekommen und wird dort ihren Master machen und ich?
Ich bekomme nicht einmal meine Handwerkerlehre fertig.
Der Meister sagt auch, dass meine Hände nix taugen und das alles was ich anfasse durch mein Zutun weniger wert ist als das Material aus dem es besteht...

Oh eine Sprachnachricht!

Von Lisa – sie erzählt mir dass sie das Stück das ich für sie angefertigt habe bei ihren Eltern vergessen hat und einer der wohlbetuchten Herren auf der Benefizgala die sie vor ein paar Tagen veranstaltet haben dieses für nicht wenig Geld erwerben wollte.
Ihre Eltern hatten wohl abgelehnt, weil es ich es für sie gemacht habe und sie wissen wie viel es ihr bedeutet, aber er hatte wohl nach meiner Nummer gefragt, weil er wissen wollte, ob ich sowas wohl noch einmal anfertigen könne und jetzt fragt sie mich, ob ihre Eltern diese weiterleiten könnte und wie stolz sie auf mich wäre und sie immer wusste wie talentiert ich sei und sie jetzt wie auch sonst nie müde war zu wiederholen, dass es nur den richtigen Anstoß in die richtige Richtung bräuchte und es eines Tages klappen würde, wenn ich nur weitermachen und durchhalten würde...

Hm...

Apropos pay off - ich glaube ich mache doch lieber nicht Schluss und ihr lieber einen Antrag – ich bin ja eh auf dem Weg und wir sind ja schließlich schon seit ner Weile zusammen und meine Eltern waren in unserem Alter ja auch schon verheiratet...

das perfekte Dazwischen

Jaja, denke ich.
Und "jaja" sage ich und grinse.
Letzteres wegen Henry und ihn an.
Wie er da auf dem Boden kauert.
Die Beine an den Körper gezogen,
die Knie unterm Kinn
und die Hände wie zum Beten über den Knien verschränkt.
Und dann dieser Blick aus seinen tiefblauen Augen.
Hach ja.
Henry, Du theatralische Nudel, ey.
Er sieht aber süß dabei aus, wie ein Monchhichi - treu doof, aber liebenswert.
Nicht so armselig bettelnd wie ein Hund.
Gott, wie ich Hunde hasse - nur Weichtiere haben weniger Rückgrat als diese behaarten Arschkriecher.
Henrys Stirn runzelt sich,
während ich mich in meinen Hass gegenüber Hunden reinsteigere
Er sieht es mir wohl an.
Ich hocke mich zu ihm hin und lächle ihn an, damit er sich keine Sorgen macht, dass sich mir wegen ihm die Miene verzieht.
Er kennt das schon von mir und lächelt zurück.
So lächeln wir uns an, selig.
Ganz beseelt von diesem Moment,
diesem Moment,
dem das vorausgeht,
was er vorhin gesagt hat und weswegen er hier so kauert
und beseelt wegen dem, was gleich von mir als Erwiderung kommt.

Das perfekte Dazwischen.

Ich würde den Moment gerne länger anhalten lassen,
doch das will ich ihm und mir nicht länger antun.

Bittersüß.
Ich schüttle mich wegen dem Schauer der mich gerade durchfährt
und strecke die Zunge raus
und klimpere ihm mit den Wimpern zu,
um diese Gefühlswallung zu überspielen.

Ich lehne mich vor und spitze die Lippen,
weil ich ihm flüsternd alles erklären möchte,
flüsternd,
um das,
was ich sagen will,
noch intimer zu gestalten
als es
und das hier
so schon ist.

Gott, wie ich sowas liebe.
Sonst hasse ich Romantik und Kitsch, fast so doll wie Hunde.
Aber sowas...
Pures Gold!
Doch genug davon – weiter im Text.
Raus aus meinem Kopf und zurück zu Henry.

Er lehnt sich auch vor und spitzt ebenfalls die Lippen.
Na sowas.
Aber ich kenne das schon
– nur macht er das aus einem ganz anderen Grund als ich.
Ich schüttele innerlich mit dem Kopf und lache in mich hinein.
Nach all den Jahren versteht er meine romantischen Anwandlungen immer noch als sexuelle Avancen.
Was ich aber verstehen kann, da ich letztere sehr viel öfter mache als ich erstere habe.
Aber gut zu wissen, dass so ein kleines bisschen Entgegenkommen von mir ihn immer noch so anmacht.
Das kann gerne so bleiben, passt mir aber gerade gar nicht.

Ich tappe ihm deswegen mit meiner flachen rechten Hand sanft aber bestimmt gegen die Stirn und drücke ihn mit meinen ausgestreckten Fingern von mir weg, dahin, wo sein Kopf vorher war.
Damit er nicht umkippt wippt er mit.
Das fühlt sich lustig an und sieht lustig aus.
Ich verringere ein wenig den Druck auf seine Stirn und er wippt hin und her. Wir müssen beide lachen.
Ich rolle innerlich mit den Augen.
Das war nicht die Stimmung die ich kreieren wollte,
nimmt aber schonmal gut die sexuelle Spannung raus.

Wegen dem ganzen peinlichen Scheiß den ich hier veranstalte gucke ich verlegen auf den Boden und atme kurz durch.
Ich spüre seinen erwartungsvollen Blick in meinem Gesicht.
Also schlage ich die Augen auf und lasse sie ein bisschen hervortreten, kneife sie dabei ein wenig zusammen und werfe ihm diesen tiefen durchdringenden Blick zu, mit dem ich ihn seit Tag eins in meinen Bann ziehe.

Er hört auf zu wippen,
denn er weiß was jetzt folgt,
von dem wir beide wissen was ich sagen werde,
seitdem er das Gespräch angefangen hat
und worum ich mich herumdruckse,
weil ich einfach schlecht in sowas bin.
Aber ich werde das jetzt durchziehen.
Ich lasse meine Hand,
die immer noch auf seiner Stirn liegt,
über seinen Scheitel auf seinen Hinterkopf wandern
und ziehe ihn an mich,
sein linkes Ohr an meine Lippen
und öffne meinen Mund.

Plastikrose (Version 2)

Oh Du meine Plastikrose,
gern würd ich den Shakespear Dir zitiern',
doch weiß ich,
es würd Dich nicht berührn.
Denn Du kannst ja gar nichts spürn.
Wurdest perfekt geschaffen, nicht geboren
keine Läuse Dich je verdorben
haben
so kann ich mich ewiglich
an Deiner Schönheit
laben.

Oh Du meine Plastikrose,
brauche ich auch keine Tupperdose,
um Dich frisch zu- und zu erhalten.
Nie und nimmer
wirst Du veralten.
Du bist und warst fürs Immer
geschaffen.
Während alles was die Echten können
ist Verwelken
und Verblassen.

Auf ihnen die Ameisen die Läuse melken,
die auf ihnen grasen,
als wären diese Rosen nichts als gemeiner Rasen.
Und die Läuse ihr Kohlendioxid
in die Atmosphäre blasen,
um so ihren eigenen Genozid
herbeizuführen
denn dann
irgendwann
verschwindet dadurch das Ozon…

Doch was kümmert Dich das schon?
Du,
die Du die nie dazu beigetragen.
Brauchst Dein Tun und Sein nicht hinterfragen.
Bist für niemanden des Genozids Rohstoff
und kein gemeiner Rasen…

Oh Du meine Plastikrose..

Oh doch!
Denkt sich der ökologische Faschist
das bist!
Ja das bist Du!
Und er dichtet und kreidet Dir an
jeden Schmu
und jeden Tant,
den er auf Ökounis herausfand.

Doch er vergeudete dort und damit nur seine Zeit.
Es tut mir leid
ihn anzuschaun.
Beginnt er doch vor meinen Augen zu verwesen.
Beginnen doch Bakterien ihn zu verdaun.
Tollen doch ebenjene fröhlich auf ihm herum,
Auf diesem abscheulichen Individuum.
Ist er auch nur wie's gemeine Gras
des Ungeziefers Nährboden,
das erst es und nun ihn fraß. 
 
Bis er dann verschwand
komplett biologisch abgebaut,
nicht mal sein Grab ward erkannt
nach hunderten von Jahren…

Oh Du meine Plastikrose,
wie mir doch bei diesem Gedanken graut.

Doch Du, meine Plastikrose
aus bestem, künstlichen Zellulose
bleibst bestehn.

Während die Echte,
aber eher schlechte
nach dem Öffnen der Tupperdose,
beziehungsweise ihre Überreste
einfach hinfort verwehn.

Dir wird's nie so ergehn!

Ewig schön - ewig zart
der Schöpfungen vornehmster Advokat!

Doch ach ach ach
hinfort bin dann auch ich.

Deswegen stecke ich Dich ans Meer
und bewundern kannst Du von da an Dich
und wirst es somit somit von wem

ewiglich.

Mittwoch, 20. Juli 2016

Gelangweilte Menschen sind langweilig


Sie machen aus Banalitäten Attraktionen. 
Messen sich darin, wer das Trivialste am meisten ausschmücken und zur Neuigkeit, zu dem Thema überhaupt hochstilisieren kann und sie versuchen sich dabei auch in der Performance zu überbieten. Stimme, Haltung, Gestik und vor allem Lautstärke nehmen immer kuriosere Formen an, um die Nichtigkeit des Themas zu übertünchen.
So wird zum Beispiel so etwas wie das Erschlagen einer Fliege zu einem Großevent, zu einem Spektakel an dem die Massen in Ehrfurcht teilhaben und mit Hochspannung verfolgen.
Erwachsene Menschen fangen an Kinderlieder zu summen und im Takt zu trommeln und schaffen es andere mit einzustimmen, bis sie kurz und verlegen lachen, wenn sie sich der Peinlichkeit ihres Verhaltens klar werden. 
Was folgt sind letzte ausgetauschte Blicke, die zum Boden wandern und damit einher geht Stille.



Bestimmte Menschen mit Befindlichkeiten

Ich hasse sie. 
Weil sie schwach sind und sich selbst nicht daraus befreien können oder Hilfe von intelligenteren, kompetenteren Menschen annehmen wollen oder können. 
Und weil sie alle anderen damit nerven, ihnen ihre Befindlichkeiten aufdrücken, oder eher reindrücken, wie der fette, haarige, verschwitze Sportlehrer seine Wurstfinger in Deine Arschbacken, um Dir „Hilfestellung’’ beim Reck zu geben in Kombination mit dem Gefühl 20 Bic Macs in 20 Minuten essen zu müssen und das Ganze mit 20 Dosen Sprühkäse und Lebertran (der Gute mit Stückchen) runterspülen zu müssen. 
So fühlt es sich für mich an mit diesen „befindlichen“ Menschen zu tun zu haben. 
Es ist also die Pest für mich. 
Und was kann ich machen? 
Gar nichts, denn es dreht sich immer nur um sie, weil sie ja ach so zartbesaitet sind und ihr Leben so hart und sie das natürlich alles furchtbar belastet und sie es unbedingt weitergeben müssen, denn geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid… Für mich jedoch doppelter Schmerz, denn ich bin zu Empathie fähig und kann diese nicht wirklich abstellen, vor allem nicht, wenn man andauernd mit dem Leid anderer konfrontiert wird wie ich in dieser Klinik. 
Und ich frage mich: 
„Was ist mit mir, hä? Warum immer nur Ihr, warum nichtmal ich?“ 
Doch das darf ich nicht, denn sie sind viele und ich ein einzelner. 
Das Individuum zählt nicht, weil es weniger ist. 
Die große, dumme, ungebildete, leidende Masse zählt mehr, Mehrwert also. 
Und ungebildet sind sie tatsächlich, schmücken sich mit Deutschlandaccessoires, die man nicht „Axeswas“ ausspricht, wie man es dumm verdeutscht gerne tut, nein es ist ein französisches Wort und wird anders ausgesprochen, doch das nur nebenbei…
Aber auch exemplarisch, denn mir fällt das auf, weil ich weiß wie es richtig heißt und sie wissen nicht einmal, dass es falsch ist was sie tun. Und dann immer dieser übertriebene Fußballpatriotismus.
Und überhaupt Fußball und dann auch noch Helene Fischer hören und sich auch noch toll dabei finden und einen glückselig dabei angucken, wie ein Koberind, dass man mit Bier besoffen gemacht hat und das seine tägliche Massage bekommt. 
„Du hörst Helene Fischer.“ ist das neue „Fick Deine Mutter!“. 
Doch auch das ist an diesen Menschen vorbeigegangen. 
Warum? 
Weil sie stehen geblieben sind. Die Welt dreht sich weiter, Menschen entwickeln sich, doch nicht in ihren Parallelgesellschaften. Nein. Die Frau macht dieses und der Mann jenes. Rollen klar verteilt, wie Judensterne ’39. 
Menschen sind Maschinen und haben zu funktionieren. Man schaut dort auch noch fern. Lässt sich aufzwingen, womit man sich berieseln lässt und nennt das weiterflippen mit der Fernbedienung „Entscheidungsfreiheit“.
Das man neben dem Brot- und Spieleerwerb allerdings noch mehr braucht, wie beispielsweise emotionale Wärme, aufrichtige Freundschaften, richtige Hobbys, vollwertige Ernährung, etwas das einem Sinn und Halt im Leben gibt, was nicht materiell, sondern philosophischer, geistiger Natur ist und ein gesundes und realistisches Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein…das kommt einem nichtmal annähernd in den Sinn!
Ist man ja nicht mit aufgewachsen, hat man ja nicht anerzogen bekommen!
Sich nach oder schon während der Adoleszenz vllt. mal schlau zu machen, weil es hier und dort schon zwickt und für einen nicht passt - ausgeschlossen!
Dass das depressiv macht, ist für mich allerdings so überraschend wie eine Pointe von Mario Barth. 
Was ich über diese Leute denke und wie sehr ich sie dafür verachte darf ich aber nicht sagen, denn ich bin ein höflicher, netter und zuvorkommender Mensch, der andere Menschen so sein lässt wie sie sein wollen. 
Denn das ist gesellschaftlich akzeptabel. 
Sie sind es nicht, doch man will ja Vorbild sein und sich nicht auf ihr Niveau hinunterbegeben, nicht zu diesem Kaffeesatz der Gesellschaft und Bildung heruntermarodieren, nein. 
Man hört sich ihre albernen „Geschichten“ an.
Oder sollte ich eher sagen von ihnen verbalisierte Bestätigung von Klischees über die Art von Menschen die sie sind? 
Während ihrer Monologe könnte es fast sekündlich in meinem Kopf „Ding!“ machen, für jedes Häkchen auf meiner Bestätigungsliste an Rollenklischees. 
Nehme ich mir die Frechheit und Großkotzigkeit heraus zu behaupten, dass ich besser, intelligenter und gebildeter bin als sie? Nein. 
Es ist ein Fakt und Fakten muss man sich nicht herausnehmen, man akzeptiert sie und lebt mit dem Wissen um sie. Bin ich antisozial? Möglich. 
Aber ich muss mich doch fragen: Ist es nicht gut jemand zu sein der antisoziale Gedanken und Tendenzen gegenüber Menschen mit antisozialem Benehmen pflegt und ist das nicht nicht sogar gut für ihn und langfristig sie? Ist doppelte Verneinung Bejahung? Sind das alles rhetorische Fragen? 
Die Antwort darauf und der Name eines Billig-Nahrungsmittelproduzenten ist in jedem Falle eines, nämlich: 

Ja!