Mittwoch, 20. Juli 2016

Bestimmte Menschen mit Befindlichkeiten

Ich hasse sie. 
Weil sie schwach sind und sich selbst nicht daraus befreien können oder Hilfe von intelligenteren, kompetenteren Menschen annehmen wollen oder können. 
Und weil sie alle anderen damit nerven, ihnen ihre Befindlichkeiten aufdrücken, oder eher reindrücken, wie der fette, haarige, verschwitze Sportlehrer seine Wurstfinger in Deine Arschbacken, um Dir „Hilfestellung’’ beim Reck zu geben in Kombination mit dem Gefühl 20 Bic Macs in 20 Minuten essen zu müssen und das Ganze mit 20 Dosen Sprühkäse und Lebertran (der Gute mit Stückchen) runterspülen zu müssen. 
So fühlt es sich für mich an mit diesen „befindlichen“ Menschen zu tun zu haben. 
Es ist also die Pest für mich. 
Und was kann ich machen? 
Gar nichts, denn es dreht sich immer nur um sie, weil sie ja ach so zartbesaitet sind und ihr Leben so hart und sie das natürlich alles furchtbar belastet und sie es unbedingt weitergeben müssen, denn geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid… Für mich jedoch doppelter Schmerz, denn ich bin zu Empathie fähig und kann diese nicht wirklich abstellen, vor allem nicht, wenn man andauernd mit dem Leid anderer konfrontiert wird wie ich in dieser Klinik. 
Und ich frage mich: 
„Was ist mit mir, hä? Warum immer nur Ihr, warum nichtmal ich?“ 
Doch das darf ich nicht, denn sie sind viele und ich ein einzelner. 
Das Individuum zählt nicht, weil es weniger ist. 
Die große, dumme, ungebildete, leidende Masse zählt mehr, Mehrwert also. 
Und ungebildet sind sie tatsächlich, schmücken sich mit Deutschlandaccessoires, die man nicht „Axeswas“ ausspricht, wie man es dumm verdeutscht gerne tut, nein es ist ein französisches Wort und wird anders ausgesprochen, doch das nur nebenbei…
Aber auch exemplarisch, denn mir fällt das auf, weil ich weiß wie es richtig heißt und sie wissen nicht einmal, dass es falsch ist was sie tun. Und dann immer dieser übertriebene Fußballpatriotismus.
Und überhaupt Fußball und dann auch noch Helene Fischer hören und sich auch noch toll dabei finden und einen glückselig dabei angucken, wie ein Koberind, dass man mit Bier besoffen gemacht hat und das seine tägliche Massage bekommt. 
„Du hörst Helene Fischer.“ ist das neue „Fick Deine Mutter!“. 
Doch auch das ist an diesen Menschen vorbeigegangen. 
Warum? 
Weil sie stehen geblieben sind. Die Welt dreht sich weiter, Menschen entwickeln sich, doch nicht in ihren Parallelgesellschaften. Nein. Die Frau macht dieses und der Mann jenes. Rollen klar verteilt, wie Judensterne ’39. 
Menschen sind Maschinen und haben zu funktionieren. Man schaut dort auch noch fern. Lässt sich aufzwingen, womit man sich berieseln lässt und nennt das weiterflippen mit der Fernbedienung „Entscheidungsfreiheit“.
Das man neben dem Brot- und Spieleerwerb allerdings noch mehr braucht, wie beispielsweise emotionale Wärme, aufrichtige Freundschaften, richtige Hobbys, vollwertige Ernährung, etwas das einem Sinn und Halt im Leben gibt, was nicht materiell, sondern philosophischer, geistiger Natur ist und ein gesundes und realistisches Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein…das kommt einem nichtmal annähernd in den Sinn!
Ist man ja nicht mit aufgewachsen, hat man ja nicht anerzogen bekommen!
Sich nach oder schon während der Adoleszenz vllt. mal schlau zu machen, weil es hier und dort schon zwickt und für einen nicht passt - ausgeschlossen!
Dass das depressiv macht, ist für mich allerdings so überraschend wie eine Pointe von Mario Barth. 
Was ich über diese Leute denke und wie sehr ich sie dafür verachte darf ich aber nicht sagen, denn ich bin ein höflicher, netter und zuvorkommender Mensch, der andere Menschen so sein lässt wie sie sein wollen. 
Denn das ist gesellschaftlich akzeptabel. 
Sie sind es nicht, doch man will ja Vorbild sein und sich nicht auf ihr Niveau hinunterbegeben, nicht zu diesem Kaffeesatz der Gesellschaft und Bildung heruntermarodieren, nein. 
Man hört sich ihre albernen „Geschichten“ an.
Oder sollte ich eher sagen von ihnen verbalisierte Bestätigung von Klischees über die Art von Menschen die sie sind? 
Während ihrer Monologe könnte es fast sekündlich in meinem Kopf „Ding!“ machen, für jedes Häkchen auf meiner Bestätigungsliste an Rollenklischees. 
Nehme ich mir die Frechheit und Großkotzigkeit heraus zu behaupten, dass ich besser, intelligenter und gebildeter bin als sie? Nein. 
Es ist ein Fakt und Fakten muss man sich nicht herausnehmen, man akzeptiert sie und lebt mit dem Wissen um sie. Bin ich antisozial? Möglich. 
Aber ich muss mich doch fragen: Ist es nicht gut jemand zu sein der antisoziale Gedanken und Tendenzen gegenüber Menschen mit antisozialem Benehmen pflegt und ist das nicht nicht sogar gut für ihn und langfristig sie? Ist doppelte Verneinung Bejahung? Sind das alles rhetorische Fragen? 
Die Antwort darauf und der Name eines Billig-Nahrungsmittelproduzenten ist in jedem Falle eines, nämlich: 

Ja!

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