Ich
bin immer ein sehr ungeduldiger Mensch gewesen und deswegen war diese
ganze Coronasache für mich anfangs ein ziemlicher Endgegner was das
anging und wie sich später auch herausstellen durfte, wurde ich
deswegen auch mit allen anderen meiner Dämonen in der Zwischenzeit
konfrontiert.
Das
ist eigentlich wie der Plot zu einem Videospiel oder Fantasyroman in
dem das große Böse erscheint und kleine Unteroffiziere losschickt,
um den Helden auszumerzen.
Im
Gegenzug muss sich dieser dann all diesen stellen, trainieren um sie
zu überwinden und am Ende dann all das Gelernte und Erlebte dazu
verwenden dem Endboss den Garaus zu machen.
Man
könnte jetzt durchaus meinen, dass diese Metapher hinkt, da ich
durch nichts was ich im vergangenen Monat gelernt habe Corona
bekämpfen oder besiegen kann und das ist natürlich wahr.
Aber
wie in jeder guten Geschichte gibt es am Ende einen Plottwist und
dieser ist dem von Neon Genesis Evangelion und dessen Ende sehr
ähnlich
- am Ende ging es nämlich nie darum die Welt zu retten oder in diesem Fall mit einer globalen Pandemie zu recht zu kommen, sondern die Blockaden in sich selbst zu überwinden und zu sich selbst zu finden.
Und
wie heißt es im zweiten Part von Kanye Wests Ghost Town am Anfang so
schön:
„May
I say something to you to give you a true knowledge of yourself and
life?
Man in the full knowledge of himself is a superb and supreme creature of creation!
When man becomes possessor of the knowledge of himself,
he
becomes the master of his environment.“
Und
weiter:
“I
don't feel pain anymore
Guess what, babe?
I am
freeee
Yeah, nothin' hurts me anymore
Guess what, babe?
I am
freeee.“
Denn
egal wie es im Außen aussieht und was dort passiert,
wer in
sich ruht und sich akzeptiert hat und weiß was er kann und nicht
kann,
der
ist unabhängig davon was er nicht unter Kontrolle hat, da er ein
Meister seiner Selbst geworden ist und sich selbst unter Kontrolle
hat und dadurch wahrlich frei geworden ist.
Denn
Unfreiheit ist genauso eine Entscheidung wie frei zu sein.
Wie
alles eigentlich,
ob man
sich jetzt ärgert und sich dem Ärger hingibt,
liebt
und sich der Liebe hingibt oder sich den Zeh stößt und sich dem
Schmerz hingibt
– all
das sind Entscheidungen die uns niemand abnimmt und die nur wir
haben.
Was
wir allerdings oftmals vergessen,
ist
dass wir selbst bestimmen ob wir dies tun oder nicht und uns dann von
diesen Emotionen und Konsequenzen aus diesen zu weiterem Tun leiten
lassen.
Aber
all dies geschieht unbewusst,
weil
wir eben nicht wie es in Kanyes Intro andeuten lässt im Wissen sind
– im
wahren Bewusstsein,
im
„sich selbst bewusst sein“.
Sich
bewusst sein was geschieht und wer all dies zulässt und macht
– und
das ist immer man selbst.
Man
könnte jetzt argumentieren und rumheulen,
dass
das zu viel Verantwortung und zu anstrengend ist etc.
Aber
am Ende ist das die ultimative Freiheit und somit gleichzeitig die
ultimative Macht über das was in Deinem Leben,
mit
Dir
und
letztendlich in Dir
vor
sich geht.
Niemand
sonst kann das
und
damit ist das
die größte, wichtigste und einzigartigste Stärke die ein jeder
Mensch für sich selbst erlangen und besitzen kann.
Obwohl
erlangen das falsche Wort ist, da man sie die ganze Zeit hatte diese
Freiheit und Macht
...
doch
wie ein Fisch im Wasser war man sich dessen von dem man die ganze
Zeit umgeben und durchdrungen ist niemals bewusst und doch war es
immer da.
Und
manchmal braucht es einen drastischen Perspektivenwechsel und die
Konfrontation mit sich selbst und den inneren Dämonen um dies zu
erkennen wie in meinem Fall.
Oder
wie heißt es im Intro zu dem Film Sucker
Punch so
schön?
„Everyone
has an Angel.
A
Guardian who watches over us.
We
can't know what form they'll take.
One
day, an old man.
Next
day, a little girl.
But
don't let appearances fool you, they can be as fierce as any dragon.
Yet
they're not here to fight our battles,
but to
whisper from our heart.
Reminding
that it's us.
It's
everyone of us who holds power over the world we create.“
(An
dieser Stelle ein dickes Danke an Lisa & Johanna, weil Ihr mir
meine Schattenseiten, als auch meine guten Seiten sehr deutlich vor
Augen geführt habt.
Danke.
Und
durch das Loslassen von der einen, hin zum Annähern an die andere
gemerkt habe, wie weit ich in der letzten Zeit gekommen und dass ich
letztendlich auf der anderen Seite wieder rausgekommen bin.
Herzlichen
Dank dafür !-)
Abschließend
will ich diesen Text mit den Worten ausklingen lassen mit denen der
Film endet, auch um Dich mit diesen Worten vom Wissen ins Handeln zu
bringen.
Denn
wie sagte meine Mutter immer:
“Es
gibt nichts Gutes, außer man tut es!“
Und
hier sind sie
– die
Worte die mich immer wieder so sehr anrühren wie ein gewisser
Bogenstich zwei Saiten in einem gewissen Rilkegedicht :*
„The
mystery of whose story it will be.
Of who
draws the curtain.
Who is
it that chooses our steps in the dance?
Who
drives us mad?
Lashes
us with whips and crowns us with victory when we survive the
impossible?
Who is
it, that does all of these things?
Who
honors those we love for the very life we live?
Who
sends monsters to kill us, and at the same time sings that we will
never die?
Who
teaches us what is real and how to laugh at lies?
Who
decides why we live and what we will die to defend?
Who
chains us?
And
who holds the key that can set us free?
It's
you.
You
have all the weapons you need.
Now
fight!“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen